Dass Menschen buchstäblich seit es Musik gibt versuchen, diese so zu konservieren, zu erhalten und dann abzurufen, wenn es ihnen nach musikalischem Genuss ist, ist kein Geheimnis. Doch die Art und Weise, wie Musik gestern aufgenommen wurde und heute aufgenommen wird, hat sich doch gravierend geändert. Grund genug für eine kleine Zeitreise.
Ein Blick in die Historie von Audio Aufnahmen
Mit den Fingern an den Lippen und um Ruhe bittend drängte sich der Besitzer des Kassettenrecorders dicht vor das Radio oder den Fernseher, um zumindest große Teile der Hits auf Kassette zu bannen, die gerade in den Hitparaden liefen. Diese Szenerie ist heute nur noch der älteren Generation geläufig, die diese Form der Audio Aufnahme vermutlich ebenso praktiziert hat.
Noch viel früher dudelte die Musik aus dem Grammophon, das 1887 als Patent angemeldet wurde. Weitere historische Stationen waren diese:
- Der 1892 erfundene Parlograph konnte buchstäblich als Diktiergerät genutzt werden.
- Im Jahr 1900 kam mit dem Telegraphon der Vorläufer den Tonbandgeräts auf den Markt, doch jahrelang scheiterten weitere Geräte an der Beschaffenheit der Tonbänder.
- Erst 1935 wurde auf der Funkausstellung eine präsentierbare Variante eines Tonbandgeräts vorgestellt.
- Die 1950er und 60er-Jahren standen im Zeichen der Schallplattenspieler. Diese bauten nicht mehr auf die Trichtermembran-Technik, die vom Grammophon bekannt war. Mittlerweile erfolgte die Wiedergabe elektrisch.
- 1963 erfand die Firma Phillips den Kassettenrecorder.
- 1981 legte dasselbe Unternehmen mit der Erfindung des ersten CD-Players nach.
Mindestens ebenso lange wie die Liste der heute vielleicht schon historisch anmutenden Geräte ist mittlerweile auch die Liste der Medien geworden, die hier niedergeschrieben sind.
Bye, bye Musikmedium
Der in die Vergangenheit gerichtete Blick endete zwar nicht so abrupt, wie skizziert, dennoch ist heute jedem klar: Die einst hochgelobte CD wird aktuell – wie jeder Tonträger von anno dazumal – buchstäblich in die Geschichtsbücher verabschiedet, denn das, was heute praktiziert wird, nennt sich „Streaming“. Was das genau ist, erklärt ein IT-Lexikon so: „Unter Streaming-Media versteht man die kontinuierliche Übertragung komprimierter Video- und Audiodateien in Form eines Datenstroms über das Internet. Beim Streaming werden die Daten schubweise im Store-and-Forward-Verfahren übertragen. Sie kommen beim Anwender also nicht als fortlaufende Datei an, sondern werden in Puffern kurz zwischengespeichert. Der Datenstrom wird als kontinuierlicher Bewegungsablauf dargestellt. Dabei sind sowohl Live-Übertragungen als auch spätere Downloads der Daten möglich.“
Wer die Charts direkt im (Online-) Radio mitschneiden will, der braucht sich heute nicht mehr mit dem Rekorder vor den Lautsprecher zu kauern, sondern muss lediglich auf ein Audio Aufnahme Programm zurückgreifen, das Audio-Streaming ermöglicht. Mittlerweile sind die Programme so konzipiert, dass sie nicht nur benutzerfreundlich sind, sondern grundsätzlich als Recording-Software genutzt werden können. Welche ähnliche Entwicklung sich im Fernseh-Bereich abgezeichnet hat, kann man hier nachlesen.