La Baracca: Essen mit dem Tablet-PC bestellen

Eine Servicekraft per Touchscreen an den Tisch ordern, die endgültige Bestellung abschicken (c) dkDie Speisekarte ist ein Tablet-PC. Da schlägt das Herz eines Gadget-Fans natürlich höher. Mein Raumschiff CG-101 ist dieser Tage in der Hamburger Hafencity gelandet, einem futuristischen Stadtteil im ehemaligen Freihafen. Hier steht das italienische Restaurant La Baracca. Der intergalaktische Übersetzer wirft bei dem Namen Begriffe wie Baracke, Bude und Verschlag aus, doch das passt nicht. Die Einrichtung ist ein Design-Stilmix feinster Güte: es reicht von edel über verspielt bis rustikal. Die Decke ist mit alten Holzbolen getäfelt, so dass der Eindruck entsteht, man sitze in einer großen Kiste. Somit ist Kasten wohl die bessere Übersetzung. Neben Hamburg gibt es noch “Kästen” in Düsseldorf und München.

In den Tischen steckt für jeden Sitzplatz ein Tablet-PC. Die Marke ist nicht zu erkennen, denn das Gerät ist in dickes Leder gehüllt. Man steckt die ebenfalls lederne Bezahlkarte, die man am Eingang erhält, in die Umschlagseite und dann geht es los. In den Rubriken Menü, Mittagstisch, Dolci Dessert) und Getränkt trifft man seine Wahl auf dem Touchscreen. Von jedem Essen existiert neben der Beschreibung auch ein Foto. Hat man seine Wahl getroffen, setzt man ein Häkchen und schickt die finale Bestellung ab. Bei Fragen, kann man auch per Tabelt-PC eine Servicekraft an den Tisch bestellen.

Der Tablet-PC steckt im La Baracca in einer dicken Lederhülle (c) dk

Es ist schon komisch seine Bestellung abzuschicken und kurz darauf bringt ein junger Mann den Wein (bezogen aus einer Flaschen-Zapfanlage), eine junge Frau bringt Brot. Die einzelnen Bestellungen landen an den verschiedenen Stationen des Restaurants. Wenn jemand am Tisch das Menü bestellt hat und ein anderer den Mittagstisch, kann es passieren, dass die Gerichte nicht zeitgleich an den Tisch kommen – doof für den, der warten muss. Er könnte sich die Wartezeit mit einer Entspannungsmassage am Kamin vertreiben (5 Minuten für 5 Euro).

Die Rezepte der Gerichte stammen zwar von zwei Zwei-Sterne-Köchen, konnten bei unserem Mittags-Besuch jedoch nicht überzeugen. Die Hähnchenbrust mit Cremepolenta, Blattspinat und Ruccolasalat (12,- Euro) wirkt inspirationslos. Das Essen ist lauwarm und macht den Eindruck schon länger vorbereitet und nun nur noch aufgewärmt worden zu sein. Dafür geht die sehr freundliche Servicekraft anstandslos auf den Sonderwunsch der jüngsten Besatzungsmitglieder ein: Nudeln mit Butter und Parmesan.

Das Technik-Konzept im Kasten konnte uns überzeugen, das Essen noch nicht, vielleicht sind das Anlaufschwierigkeiten, bei der nächsten Landung in der Hafencity werden wir es noch mal probieren.

La Baracca in der Hamburger Hafencity (c) dk

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