Neulich bin ich mit meinem Raumschiff auf einem kleinen Planeten gelandet, der vollständig aus Käse bestand – Gouda um genau zu sein. Auf diesem Stern betreiben die Bewohner sehr fortschrittliche Supermärkte. Hier scannt der Kunde seine Einkäufe selber – per Handgerät oder Smartphone – und bezahlt an einem Automaten mit der EC-Karte, ohne in der Kassenschlange stehen zu müssen.
Scannen per App oder Handgerät
Wer bei der Supermarktkette Albert Heijn sein Smartphone nutzen möchte, installiert sich die App Appie. Damit findet er nicht nur die nächstgelegene Filiale samt Öffnungszeiten, sondern auch die aktuellen (Bonus-)Angebote. Zusätzlicher Vorteil für Urlauber auf dem Planeten der sich selbst Niederlande nennt, Albert Heijn gewährt pro Tag drei Stunden kostenfreies WLAN in seinen Filialen (via KPN).
Wer kein Smartphone dabei hat, greift am Eingang zu einem der Handscanner. Einzige Voraussetzung: Eine Bonus-Karte des Supermarktes. Die gibt es kostenlos an den Kassen. Dafür ist keine Anmeldung oder Registrierung notwendig. Mit dieser Karte erhält man auf die aktuellen Angebote einen Rabatt, der an der Kasse abgezogen wird. Das lohnt sich selbst bei einem einmaligen Besuch auf diesem kleinen Stern.
Erstmal einen Kaffee holen …
Nachdem die Bonus-Karte erfasst wurde, kann man einen Handscanner aus der Halterung entnehmen und losziehen. Doch bevor es mit dem Einkauf los geht, steuere ich zum Kaffeeautomaten und fülle einen Pappbecher mit Café Creme. Der Einkaufswagen hat nämlich nicht nur einen Halter für den Scanner, sondern auch für den Kaffeebecher. Entspanntes Einkaufen, denn jede Filiale der Supermarktkette hat einen Kaffeevollautomaten für seine Kunden aufgestellt.
Jedes Produkte, das ich nun in meinen Wagen lege, scanne ich zuvor mit dem Handscanner, der wie eine Pistole in der Hand liegt. Auf den Barcode zielen, Abzug drücken und ein grünes Licht signalisiert Erfolg. Auf dem Bildschirm erscheinen Produktname und Preis. Ganz unten steht die Gesamtsumme, so habe ich meinen Einkauf stets im Blick. Will ich nur den Preis eines Produkts wissen, scanne ich den Strichcode und entferne dann das Produkt wieder aus meiner Liste.
Kein Anstehen in der Schlange an der Kasse
Wenn alles von meinem Einkaufszettel abgearbeitet ist, mache ich einen Bogen um die Schlangen an den Kassen und gehe zu einem Terminal. Den Handscanner stecke ich wieder in einen Halter und scanne nochmals meine Bonus-Karte. Auf dem großen Bildschirm erscheint die Gesamtsumme meines Einkaufs, doch zuvor muss ich noch mein Alter bestätigten, da Bier in meinem Einkaufswagen liegt. Jetzt stecke ich meine EC-Karte in das Lesegerät und begleiche die Rechnungssumme ohne Bargeld. Das Terminal spuckt meinen Kassenbon aus. Mit dem Strichcode auf dem Bon kann ich das Türchen am Ausgang öffnen und den Laden verlassen. Schnell, einfach, praktisch.
Supermarkt der Zukunft?
Zwar übernehme ich mit der Scannerei die Arbeit der Kassiererin und mache sie damit langfristig überflüssig. Doch noch überwiegt der Vorteil, nicht in einer Schlange warten zu müssen, bis alle ihren Waren auf´s Band gelegt und bezahlt haben. In diesem Supermarkt gibt es vier Terminals für Scan-Kunden, an denen niemand steht.
Die Betreiber bauen darauf, dass Kunden ehrlich alle Produkte im Einkaufswagen scannen. Beim Bezahlen erhalte ich einen Hinweis, dass Stichproben-Kontrollen durchgeführt werden und nicht erfasste Produkte als Ladendiebstahl gewertet und zur Anzeige gebracht werden, plus einem Ausschluss vom Selbstscan-Programm. Meine Einkaufspremiere ist gelungen, ich bin begeistert und werde auch beim nächsten Besuch des Planeten zum Scanner greifen – vielleicht dann mit dem Smartphone.
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