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Ein Wisch und der Fernseher ist an – Harmony Ultimate One

Fernbedienung Logitech Harmony Ultimate One

Universal-Fernbedienungen habe ich in meinem Salon schon etliche ausprobiert. Glücklich gemacht hat mich noch keine. Ich wage mit einem Produkt von Logitech einen erneuten Versuch. Als Smartphone-Fan begeistert mich schon mal der berührungsempfindliche Bildschirm der Harmony Ultimate One. Aber kann mich ein Produkt mit einem so langen und schwierigen Namen tatsächlich überzeugen?

Die Einrichtung

Bis zu 15 Geräte wie Fernseher, Apple TV, Festplattenrekorder, DVD-Spieler und Verstärker, soll ich mit der Infrarot-Fernbedienung in den Griff bekommen. Doch vor den Filmabend haben die Ingenieure die Einrichtungshürde gestellt. Da geht es schon los: Ich benötige einen Computer und ein Logitech-Progamm! Das Launometer sinkt auf minus Drei. Ich will Fernsehen!

Dazu verbindet man die Fernbedienung per USB-Kabel mit einem Mac oder PC. Ist die Software MyHarmony installiert, wird die Firmware aktualisiert, die Sprache, der TV-Anbieter, das Hintergrundbild aber auch die zu bedienenden Geräte eingerichtet. Der Umweg über dieses separates Programm, hört sich erst mal komplex an, ist aber für die Geräteauswahl und die “Aktionen” letztendlich der einfachste Weg.

In der Software gibt man den Hersteller und die Typenbezeichnung des Fernsehers, Festplattenrekorders und was sonst noch gesteuert werden soll an. Im Idealfall findet die Logitech-Datenbank das Gerät auf Anhieb. Beim Anbieter sind (Fernbedienungs-)Codes für über 225.000 Geräte hinterlegt. Falls die Angaben auf der Vorderseite oder der Bedienungsanleitung nicht weiterhelfen, muss man krabbeln und kriechen. Dann notiert man die Seriennummern auf den Geräterückseiten und gibt diese bei MyHarmony ein. Bei mir wurden alle Geräte im Salon auf Anhieb erkannt, sogar die Apple TV-Box.

Eine Serie bei Watchever schauen

Kommen wir zu den “Aktionen“: Die werden auch in der Software eingerichtet. Eine Aktion kann sein, den Fernseher einschalten, auf den Kanal für den DVD-Spieler wechseln, den Festplattenrekorder einschalten und die Wiedergabe der letzten Aufnahme starten. Alle diese Befehle werden in einer “Aktion” gebündelt und man ruft sie später mit einem Fingertipp auf dem  Display ab. Meine Lieblingsaktion ist den Fernseher und die Apple TV-Box einschalten und zur Serien-Übersicht von Watchever  zu wechseln. Ist alles eingerichtet, werden die Einstellungen mit der Fernbedienung synchronisiert.

MyHarmony Konfigurations-Software (c) Logitech

Kombi aus Display und Tasten

Harmony Ultimate One in der Ladestation (c) Logitech

Jetzt kann´s losgehen. Den Strom muss man an den Geräten noch direkt einschalten, doch dann kann ich mich im bequemen Fernsehsessel zurücklehnen. Die Ultimate One liegt mit ihren 163 Gramm, der rauen Rückseite und der ergonomischen Form gut in der Hand. Ein Fingertipp auf die Aktion “Fernseher an”, erldigt den Rest. Extrem praktisch sind die TV-Sender-Symbole auf dem Bildschirm (320 x 240 Pixel). Hier liegen die favorisierten TV-Sender und mit einem Fingertipp wechselt man den Kanal, ohne sich Nummern merken zu müssen. Für die klassischen Befehle wie Play, Pause, lauter, leiser oder Kanalwechsel (Zappen) sind weiterhin Tasten auf der Fernbedienung vorhanden.

Ein lästiger Batteriewechsel entfällt, sie verfügt über einen wiederaufladbaren Akku. Der hält im Normalbetrieb laut Hersteller 72 Stunden. Bei mir war im Test deutlich früher Schluß und die Fernbedienung musste in die mitgelieferte Ladestation. Für sie benötigt man eine freie Steckdose im Raum.

Das Smartphone als Fernbedienung

Logitech Hub Ultimate (c) Logitech

Wer lieber gleich sein Smartphone als Fernbedienungsersatz nutzen möchte, kann das System um den Ulitmate Harmony Hub erweitern. Mit der entsprechenden App von Logitech steuert man alle Geräte mit dem iPhone oder Android-Smartphone. Der kleine Kasten kann unsichtbar hinter Büchern oder Türen verschwinden. Da er die Steuersignale per WLAN vom Smartphone erhält, muss keine Sichtverbindung mehr zwischen beiden bestehen. Der Hub gibt die Signale über Infrarot-Sender an die angeschlossenen Geräte weiter. Aber auch die Steuerung von Geräten via Bluetooth wie beispielsweise Spielkonsolen wird damit möglich. Der Harmony Hub wird einzeln angeboten aber auch als Produktpaket mit der Fernbedienung Ultimate One.

Individuelle Gestensteuerung

Besonders gefallen hat mir die Steuerung per Gesten auf dem Display. Die Ultimate One kennt 22 davon,  die meisten sind vordefiniert. Man kann aber alle Fingergesten seinen eigenen Gewohnheiten anpassen. Ein Fingerstrich auf dem Display nach rechts spult vor, ein doppelter Fingertipp pausiert die Wiedergabe. Ganz wie man es mag und von der iPhone-Steuerung gewohnt ist.

Logitech hat die Steuerungsfunktion über klassische Unterhaltungselektronik hinaus erweitert. Auch beim Smart Home leistet die Ulitmate One gute Dienste. So lassen sich die LED-Leuchten Philips Hue und (zumindest in den USA) die Thermostate und Rauchmelder von Nest damit regeln. Dank Softwareupdates über MyHarmony sollten auch in Zukunft Erweiterungen auf kommende Haushaltsgeräte möglich sein.

Fazit

Endlich stimmt mal die Aussage: Eine für Alle. Die Harmony Ultimate One hat tatsächlich im Test alle Fernbedienungen im Salon überflüssig gemacht. Alle Befehle, auch das letzte Untermenü im Fernseher, konnte ich damit aufrufen. Die Idee und Umsetzung der “Aktionen” ist gelungen, auch wenn man den Umweg über einen Computer gehen muss. Für die Generation Smartphone ist die Fernbedienung bzw. der Hub ein perfektes Produkt. Gleichwohl sein angemerkt, dass knapp 180 Euro für eine Fernbedienung schon eine satte Investition sind. Doch was tut man nicht alles für den perfekten Filmabend …