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Welches Smartphone soll ich mir kaufen?

Smartphone

SmartphoneAussehen, Preis und Funktionen. Das dürften die wichtigsten Kriterien für eine Smartphone-Anschaffung sein. Der Liste würde ich noch das Betriebssystem hinzufügen. Die beiden großen sind Android (82 % Marktanteil) aus dem Hause Google und iOS (14 % Marktanteil) von Apple. Natürlich gibt es noch Windows Phone, Symbian OS, Blackberry OS, Bada, Tizen und Firefox OS, aber die spielen alle nur eine untergeordnete Rolle.

Smartphones OSDie Entscheidung für ein Betriebssystem ist wichtig, weil es das Zusammenspiel mit bereits vorhandenen Geräten vereinfacht. Wer in seinem Haushalt bereits ein MacBook nutzt und Mutti, Onkel, Ehefrau und Sohn bereits iPad und iPod nutzen, dann ist die Entscheidung einfach: iOS. Mit der Familienfreigabe in iOS lassen sich Apps, Musik und iBooks (eBooks) unter den Familienmitgliedern weiterreichen, ohne das ein Neukauf oder Formatwandel notwendig sind. Apple nutzt beispielsweise für seine Lieder bei iTunes das Audioformat .m4a, Android setzt auf MP3. Wer große Musiksammlungen besitzt, möchte sich die Konvertierungsarbeit ersparen. Aber auch der Wechsel von Adressbüchern und Kalendern von einem Betriebssystem zum anderen ist mit Hürden verbunden.

Schutz vor Schadsoftware

Für Schlagzeilen in Sachen Malware, Viren und Würmer sorgt vor allem die Android-Welt. Aus dem Hause Apple sind kaum Befunde bekannt – ein Vorteil des geschlossenen Systems. Ein weiterer Vorteil: Sobald es eine neue Version von iOS gibt, die Sicherheitslücken schließt, sieht der iPhone-Nutzer das an einer Zahl am Einstellungs-Symbol. Für Android-Nutzer ist das Update etwas komplizierter. Nur wer direkt in Googles Play Store ein Nexus-Smartphones mit der Android-Originalversion, auch Stock Android genannt, erworben hat, bekommt die Updates direkt nach Veröffentlichung. Die übrigen Hersteller nehmen erst noch Anpassungen an der Benutzeroberfläche vor. Bei Samsung heißt die Oberfläche Touchwiz, bei Huawei Emotion und bei HTC Sense. Dieses Vorgehen verlangsamt den Update-Zyklus und so werden potentielle Schlupflöcher für Angreifer erst später geschlossen und neue Funktionen stehen nur mit Verzögerung zur Verfügung.

Smartphones Betriebssystem Versionen
Nur 3,3 Prozent aller Android-Geräte läuft mit der neuesten Version Lollipop, bei Apple nutzen 68 Prozent iOS 8 (Q1 2015)

Auswahl an Apps

Natürlich ist die Auswahl an Apps ebenfalls ein wichtiges Entscheidungskriterium. Die Entwickler bieten in der Regel iOS- und Android-Versionen an. Bei den übrigen Systemen lohnt vorab ein Blick in den jeweiligen App-Store, ob die gewünschten Anwendungen vorhanden sind.

Beim Erwerb der Apps liegen Apple und Google inzwischen gleich auf. Beide bieten in ihren App-Stores neben der Bezahlung mit Kreditkarte einen Micro-Pay-Dienst (u.a. clickandbuy) an. Zudem gibt es in Supermärkten Guthabenkarten für beide Systeme.

Der abgehängte Pionier

Wer seit Jahren und ausschließlich Windows auf seinen Computern laufen hat, sollte sich Windows 10 auf den Nokia-Geräten anschauen. Das Kachel-Design ist in beiden Welten identisch. Auch gibt es sämtliche Microsoft-Anwendungen als App. Zusätzlich glänzen die Lumia-Smartphones mit einem PureView-Objektiv, das mit bis zu 20 Megapixeln Auflösung ihres Gleichen sucht. In Sachen Bildpunkten kommt da kaum ein Smartphone mit. Hobbyfotografen sollten also einen Blick auf das Nokia-Angebot werfen.

Dass Microsoft bei den mobilen Betriebssystemen so weit abgeschlagen ist, wundert ein wenig, denn sie haben mit tragbaren Geräten viel länger Erfahrung als Google oder Apple. Mit Windows Mobile 2002, das auf Windows CE der ersten Handheld-Geräte beruht, gibt es eine lange, aber wechselvolle Geschichte mobiler Betriebssysteme. Im Laufe der Zeit kam mal ein Mobile oder Phone, eine Jahreszahl oder eine Versionsnummer hinter den Namen. Verwirrend für die Verbraucher, doch die Software funktionierte. Aktuell steht der Sprung auf Windows Phone 10 an.

Welten verschmelzen

Die Unterscheidung zwischen Desktop- und Mobilem-Betriebssystem verwischen. In vielen Bereichen ist der Zugriff auf Webseiten und Dienste von mobilen Geräten bereits höher als von klassischen Rechnern. Entsprechend verschmelzen die großen Betriebssysteme. Bei Google gibt es kein Desktop-Betriebssystem, doch bei Apple wachsen OS X und iOS immer enger zusammen. Auf den neuesten Macs mit Yosemite (OS X) werden Anrufe aber auch Textnachrichten vom iPhone auf dem Desktop signalisiert oder sogar geführt. Geöffnete Webseiten auf dem iPhone können direkt auf dem Desktop übernommen werden. Auf dem Desktop begonnene Texte wie beispielsweise Mails und Nachrichten, können direkt auf dem Smartphone zu Ende geschrieben und verschickt werden. Somit lohnt bei der Entscheidung für ein Smartphone auch der Blick auf das, was auf dem Computer läuft.