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Nix mehr verlieren, dank RFID-Aufkleber

RFID Gear Eye

Fotografen haben unterwegs viel Equipment dabei: Eine zweite Kamera, Objektive zum Wechseln, Speicherkarten, Stative, Filter und Batterien. In der Hektik eines Fotoshootings kann schon mal etwas verloren gehen oder gar nicht erst gefunden werden. Das Problem kennen nicht nur Fotografen, sondern alle, die mit vielen Ausrüstungsgegenständen arbeiten: DJs, Handwerker, Monteure … Die Lösung für das Problem: RFID.

Radio Frequency IDentification (RFID) ist keineswegs eine neue Technologie. Sie wird schon länger in der Logistik, beispielsweise in Lagern genutzt. Wie wäre es nun, wenn mein Smartphone mir sagen könnte, ob ich alle Ausrüstungsgegenstände dabei habe bzw. alles wieder eingepackt habe? Diese Frage stellte sich der Fotograf Roie Galitz aus Miami in Florida. Bei der Beantwortung half ihm die Ingenieurin Julia Lerner. Gemeinsam entwickelten sie mithilfe von RFID Gear Eye. Die App hat ein Auge (Eye) auf die Ausrüstung (Gear). Dahinter steckt ein RFID-System bestehend aus einem Lesegerät sowie Smart Tags oder auch Transponder genannt. Das Lesegerät, hier Dongle genannt, sendet schwache elektromagnetische Wellen aus. Mithilfe dieser Energie senden die Transponder eine Antwort zurück, beispielsweise ihre Entfernung zum Dongle. Transponder sind flache Antennen, die in einem dünnen Aufkleber Platz finden. Somit sind sie leicht, klein und kosten in der Herstellung wenig. Passive Transponder benötigen  keine eigene Energiequelle in Form einer Batterie.

Gear Eye RFID

Bei Gear Eye sendet das Lesegerät also ein Signal (EPC Gen 2 im UHF 860-950 MHz Band) aus und kann so feststellen, ob alle Geräte der Packliste in der Tasche sind und welches fehlt. Aber nicht nur das: In der App lassen sich auch Packlisten für bestimmte Anlässe oder Jobs konfigurieren. So kann man beim Packen im Büro oder Zuhause sicherstellen, dass man alle benötigten Dinge einpackt.

Funkreichweite bis zu drei Meter

Das RFID-Lesegerät ist wahlweise ein Dongle, ein batteriebetriebener Stab, der mit in den Gerätekoffer kommt oder eine iPhone-/Samsung-Hülle, die das Smartphone noch mit zusätzlicher Energie versorgt. Zwischen dem Lesegerät und den Antennen darf bis zu drei Meter Abstand sein, um noch eine Verbindung herzustellen. Die Macher raten jedoch dazu, die Packliste zu überprüfen, wenn alle Geräte um Umkreis von 50 cm des Lesegeräts sind. Fehlt ein Gerät, gibt die App Pieptöne von sich, je näher man dem gesuchten Objekt kommt, desto schneller piept es. Ist der gesuchte Gegenstand außerhalb der Funkreichweite, kann die App in einer Karte den letzten gespeicherten Ort anzeigen.

Kleinste Paket enthält 20 RFID Aufkleber

Erste Prototypen von Gear Eye gibt es seit Ende 2014. Doch nun möchten Julia und Roie in die Serienproduktion ihrer Idee einsteigen. Darum sammeln sie Investoren-Gelder in einer Kickstarter-Kampagne. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags haben 2.062 Unterstützer bereits 338.517 Dollar investiert. Dabei waren nur 60.000 Dollar angepeilt. Im Juli 2017 sollen die fertigen Produkte ausgeliefert werden. Kleinstes Investoren-Paket ist für 119 Dollar ein Dongle oder eine Smartphone-Hülle mit 20 RFID-Aufklebern. Das Paket wird später im Handel 199 Dollar kosten.